Der Energieausweis ist ein wichtiges Dokument, das Aufschluss über die Energieeffizienz eines Gebäudes gibt. Ob Sie eine Wohnung mieten, ein Haus kaufen oder verbessern möchten, ein Energieausweis ist unerlässlich. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihren Energieausweis Schritt für Schritt erhalten können.
1. Verstehen Sie die verschiedenen Arten von Energieausweisen
Es gibt zwei Haupttypen von Energieausweisen in Deutschland: den Bedarfsausweis und den Verbrauchsausweis.
- Bedarfsausweis: Dieser Ausweis ist detaillierter und basiert auf dem theoretischen Energiebedarf des Gebäudes, der durch eine Fachkraft ermittelt wird.
- Verbrauchsausweis: Dieser Ausweis bezieht sich auf den tatsächlichen Energieverbrauch der letzten drei Jahre und kann einfacher und günstiger erworben werden.
Die Wahl zwischen den beiden Ausweisen hängt oft von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Gebäudetyps und der vorliegenden Daten.
Schritt 2: Notwendige Unterlagen zusammenstellen
Um Ihren Energieausweis zu beantragen, benötigen Sie einige wichtige Dokumente:
- Bauunterlagen: Baupläne, die das Gebäude und seine Struktur zeigen.
- Heiz- und Energiekostenabrechnungen: Diese sind besonders wichtig für den Verbrauchsausweis.
- Informationen zur Heizungsanlage: Typ, Baujahr und Zustand der Heizungsanlage.
Stellen Sie sicher, dass Sie alle benötigten Unterlagen griffbereit haben, um den Prozess zu beschleunigen.
3. Den richtigen Fachmann auswählen
Für die Beantragung eines Bedarfsausweises ist es wichtig, einen zertifizierten Energieberater auszuwählen. Sie können eine Fachkraft über folgende Wege finden:
- Empfehlungen von Freunden oder Familie
- Online-Datenbanken wie die Deutsche Energie-Agentur (dena)
- Berufsverbände für Energieberater
Achten Sie darauf, dass der gewählte Berater Erfahrung mit Ihrem Gebäudetyp hat.
Schritt 4: Termin mit dem Energieberater vereinbaren
Nach der Auswahl Ihres Energieberaters sollten Sie einen Termin vereinbaren. Während des Termins wird der Berater Ihr Gebäude besichtigen und die notwendigen Daten sammeln.
Seien Sie vorbereitet, Fragen zu beantworten und relevante Informationen über das Gebäude zur Verfügung zu stellen.
5. Die Erstellung des Energieausweises
Nachdem alle Daten gesammelt wurden, wird der Energieausweis erstellt. Bei einem Bedarfsausweis erfolgt die Berechnung unter Berücksichtigung von Gebäudestruktur, Isolierung, Heizungssystem und den spezifischen Nutzungsmustern.
Der Verbrauchsausweis hingegen wird schneller erstellt, da er auf bereits vorhandenen Verbrauchsdaten basiert.
Schritt 6: Prüfung des Energieausweises
Bevor Sie den Energieausweis in Empfang nehmen, ist eine gründliche Überprüfung sehr wichtig. Achten Sie auf folgende Punkte:
- Stimmen alle Daten mit den bereitgestellten Unterlagen überein?
- Wurden potentielle Fehler oder Ungenauigkeiten bemerkt?
Nehmen Sie sich Zeit für diese Prüfung, um sicherzustellen, dass der Ausweis korrekt ist.
7. Nutzung des Energieausweises
Sie können Ihren Energieausweis nun sowohl für Vermietungs- als auch Verkaufszwecke nutzen. Es ist auch wichtig zu beachten, dass der Energieausweis in mehr als nur einen Verkaufs- oder Mietprozess involviert ist. Auch bei Renovierungen und Energieanpassungen kann der Ausweis hilfreich sein, um gezielte Verbesserungen zu planen.
Schritt 8: Gültigkeit und Verlängerung des Energieausweises
Ein Energieausweis hat in der Regel eine Gültigkeit von 10 Jahren. Nach Ablauf dieser Frist müssen Sie ihn erneuern. Je nach Zustand des Gebäudes und durchgeführten Renovierungen kann es vorteilhaft sein, den Energieausweis auch früher zu aktualisieren.
Fazit
Der Erwerb eines Energieausweises mag anfangs kompliziert erscheinen, aber mit der richtigen Vorgehensweise und den notwendigen Informationen wird dieser Prozess deutlich einfacher. Denken Sie daran, die verschiedenen Arten von Ausweisen zu verstehen, benötigte Unterlagen vorzubereiten, den richtigen Fachmann auszuwählen und auf die Richtigkeit der Daten zu achten. Letztendlich bietet Ihnen der Energieausweis eine wertvolle Grundlage für energetische Entscheidungen rund um Ihr Gebäude.
Ob Sie einen Verbrauchs- oder Bedarfsauweis erwerben, beides sind wichtige Werkzeuge, um ein Bewusstsein für den Energieverbrauch zu schaffen und gegebenenfalls notwendige Renovierungsarbeiten zu planen, die nicht nur den ökologischen Fußabdruck verringern, sondern auch Ihre Energiekosten senken können.

